Sonntag, 28. April 2013

28.04.2013 SV OG Hanau

Die Wetteraussichten waren bescheiden. Insofern hatten wir nun wirklich keinen Grund, uns über die etwas schattigen Temperaturen zu beschweren - denn die Dusche blieb aus.

Für Hope und mich ein (fast) perfekter Turniertag. Perfekt, weil die Organisation und die Stimmung in Hanau wirklich super waren und Leistungsrichter Björn Bröker sehr schöne, leistungsgerechte Parcours stellte. Noch perfekter wäre er allerdings ohne mein megadusseliges Dis im A-Lauf geworden. Ich weiß ja, dass bei Hope Tunnel und Kontaktzonen mehr ziehen als Sprünge. 

Der Lauf fing so schön an: Sprung, Sprung, in den Tunnel, abholen, Sprung, Sprung, Außen, Weit, Tunnel, Wand, Rum und Sprung (Achtung, Verleitung, aber da hat Frauchen noch aufgepasst), Sprung, Steg, Sprung ...und dann kreuzt Hops vor mir und nimmt die Wand statt des Sprungs geradeaus - danach dann Sprung, Tunnel, Slalom (perfekt gefädelt und zügig durch) Tunnel und 3 Sprünge ins Ziel ... 

Im Jumping hätte ich mir mehr Vorsprung verschaffen müssen, das Vor (auf den Sprung nach dem Tunnel) hat sie nicht wirklich gesehen - 2 Verweigerungen. 




Aber: wir haben keine Baustellen. Hope springt, sie taucht weder noch reißt sie Stangen, Hope macht den Slalom, macht saubere Kontaktzonen. Die einzige (Dauer)Baustelle ist Frauchens chaotischer Führstil. 

Noch vor ein paar Wochen hab ich mir das nicht so gut vorstellen können.

Also letztendlich ein versöhnlicher Abschluss. Und wir sind schon gespannt auf nächstes Wochenende in Bockenheim.

Sonntag, 21. April 2013

21.04.2013 in Sprendlingen


Um wirklich verstehen zu können, war mir der heutige Turniertag für mich, für uns, bedeutet, muss man sich zwangsläufig an die Anfänge von Hops und dem Agility erinnern:

Ende Februar 2012 kam Hope im zarten Alter von 19 Monaten und einer gescheiterten Hütehund-Karriere zu uns. Mit Agility sollte sie nun endlich glücklich und ausgelastet werden.

Eigentlich sollte ja ein Sheltiewelpe bei uns einziehen, wir hatten ja auch schon einen Wurf ausgeguckt – aber es wäre ja nun doch ungewöhnlich, wenn sich der Mensch den Hund aussucht – bei uns war das bis jetzt immer anders herum.

Hopes erste Begegnung mit der Welt der Tunnel und Hürden war nicht besonders ermutigend. Tunnel geht gar nicht. Warum auch, man kann ja prima außen rum laufen. Mit einem vergleichbaren Argument weigerte sie sich über Hindernisse zu springen. Und wenn ihr die Sache zu blöd wurde (was relativ schnell passieren konnte) marschierte sie einfach hoch erhobenen Hauptes zum Ausgang, setzte sich dort hin und guckte mal, ob Frauchen ohne sie noch lange weitermachen würde ...

Es gab schon Momente, wo ich dachte „ein Sheltie auf dem Dach ist besser als ein Border vor dem Tor ;-)“

Aber ich hatte ja Hilfe. Ohne Ingeborgs Geduld wäre ich aufgeschmissen gewesen. Aber so kamen wir Stück vor Stück voran. Und auch immer mal wieder ein Stück zurück. Hope ist eben Krebs, da geht nicht nur vorwärts. ;-)

Aber vorwärts ging es trotzdem. Ich hab in den letzten 14 Monaten mehr über Geduld gelernt als im gesamten Leben davor. Und ich hatte ja von Anfang an ein ganz klares Ziel: ich will wieder Turniere laufen. Und so haben wir dann nicht nur Mittwoch und Freitag in Sprendlingen trainiert, sondern auch noch Montags in Offenbach. Hatten Seminare bei Felictas Rinnert, Dirk Schambeck und Michael Rusch. Hatten ein Trainingsgelände auf einer Wiese, wo der Slalom trainiert wurde. Kontaktzonentraining fand im Treppenhaus statt. Und die letzte Baustelle  - Hürden auf 60 Zentimeter – haben wir erst im Februar in Angriff genommen.

Hope und ich – das war Schicksal. Sie suchte eine Aufgabe, wollte arbeiten, gut sein, Border sein. Und ich wartete auf Hope.

Mein Fazit nach dem Seminar am 16. + 17. März mit Dirk Schambeck in Hanau:

Danke an Hoppeding – ich weiß jetzt, dass ich mit dir überall hingehen und arbeiten kann – und du wirst mir folgen, wohin auch immer ich dich führe ;-)



Und nun zum heutigen Turniertag: Um sieben Uhr morgens fahre ich mit Donna und Hope  auf den Parkplatz. Zelt steht ja schon, also nur Boxen, Stuhl, Proviant umladen und erst mal eine relativ entspannte Gassirunde gehen.Dann Parcoursbegehung – Irene hat den Parcours im letzten Moment mit nur einem einzigen zusätzlichen Hindernis etwas "anspruchsvoller" gestaltet ;-) Meine Botschaft, wir wollen nur Spaß haben, kommt irgendwo nicht in meinem Hirn an. Tief durchatmen, gaaaanz tief. Wir sind dran. Startposition. Alles ist gut, alles ist gut, alles ist gut. Ich patze beim Wechsel vor dem Slalom und wir kassieren eine Verweigerung. Aber der restliche Parcours läuft wie am Schnürchen.  Die kleine Maus nimmt die ganzen Zelte, Menschen, Hunde, den Lautsprecher und all das gar nicht wahr, und arbeitet Kontaktzonen und Hürden ab wie ein Uhrwerk. Wahnsinn! Ich bin unendlich stolz auf die Süße. Mit Donna laufe ich ein schönes Dis, schön, weil sie so motiviert ist. Und im Spiel tauschen die beiden die Plätze: Hops lässt sich von einer Kamera irritieren und patzt am Slalom – dafür laufe ich mit Donna dann einen wirklich fantastischen Nuller – und das, obwohl ich schon einkalkuliert hatte, mit ihr abzukürzen.

Fazit: ein genialer Agilitytag wird endlich wieder wahr!



Ganz herzlichen Dank an 4pfoten4hufe.de  für dieses geniale Foto von Donna!

Samstag, 20. April 2013

Morgen ist unser großer Tag ...

Seit ich vor knapp 3 Jahren wegen Donnas Verletzung mit dem Agi aufhören musste, habe ich von diesem Tag geträumt: endlich wieder Turnierluft zu schnuppern. Diese Grundspannung, die sich schon am Vorabend aufbaut, wenn das Auto gepackt wird. In aller Herrgottsfrühe nach einem schnellen Kaffee im Stehen den Hund ins Auto zu packen und zum Turnierort zu fahren. Schon bei der Ankunft ist man Teil einer anderen, für Langschläfer und nicht Agility-Verfallene, völlig fremden Welt. Teil eine Zeltstadt, Teil einer Schlange von Wartenden an der Meldestelle, Teil von aufmerksamen Beobachtern, wenn der Richter den Parcours abradelt. Dann Parcoursbegehung - in 5 Minuten nicht nur die Reihenfolge der Hindernisse merken, sondern auch noch die Ideallinie finden, Verleitungen erkennen und umgehen. Dann das Fiebern auf den Start. Kein Blut mehr in den Adern, nur noch pures, pulsierendes Adrenalin. Das Zeichen an den Start zu gehen. Position. Blick auf den Richter. Startfreigabe. Ein letztes zärtliches Signal für den Hund. Wir sind ein Team. Dann fällt die Leine - ich gehe die ersten Schritte in den Parcours - und die Welt wird plötzlich ganz still und leise, alle Anspannung fällt von mir ab, es gibt nur noch mich, meinen Hund und den Parcours. Und das ist wohl der Moment, warum ich mir das all die Jahre jedes Wochenende, an dem ich einen Startplatz ergattern konnte, angetan habe.

Morgen starte ich mit Hope auf unserem allerersten Turnier - vor einem Jahr hätte ich davon noch nicht mal ernsthaft zu träumen gewagt. Da waren Tunnel noch schreckliche alles verschlingende Monster, in die man auf keinen Fall reinlaufen darf - und Hürden waren unüberwindliche Hindernisse, bei denen man nie wissen konnte, was einen auf der anderen Seite erwartete. Die ersten Hürden lagen bei 20 cm - und selbst da wäre Hope noch am liebsten unten drunter durch.

Jetzt fliegt sie über 60 Zentimeter, fetzt durch Tunnel, überwindet Wand, Steg und sogar die Wippe - meistert den Slalom ... und morgen kommt es eigentlich nur auf unser, vor allem meine Nerven an ...

Was mich besonders freut: auch Donna darf mittlerweile wieder Agility machen und hat morgen noch mal einen Turnierstart.